Xubuntu Annoyances
Xubuntu ist ein tolles Betriebssystem, aber noch toller wird es, wenn man diverse Ärgernisse beseitigt.
Keine Schriften für Blinde
Ein seltsames Phänomen auf allen mir bekannten X11-Implementierungen für Unix ist, dass standardmäßig die Schriften sehr groß sind, überspitzt formuliert könnte fast ein Blinder die Texte lesen. Vermutlich sitzen Unix-Freaks so viel vor dem PC, dass schon bald ihre Augen so schwach sind. Oder sie haben alle 10 Zoll-Monitore mit einer Auflösung von 2048x1536, das wäre auch eine Erklärung. Die großen Schriften verschwenden außerdem viel Platz und sehen graußlich aus. Abhilfe:
- XFCE-Menü
- Settings / Einstellungen
- Settings Manager / Einstellungsmanager
- Appearance / Erscheinungsbild
- Fonts / Schriften
Ganz unten lassen sich die DPI einstellen. Ein Wert zwischen 70 und 80 liefert im Allgemeinen gute Ergebnisse. Außerdem kann man die Größe der Standardschriftart verkleinern, ich stelle hier meistens 9 ein.
Moderne Konsole
Graue Schrift auf schwarzem Grund? Igitt. Abhilfe schafft, in der Datei ~/.bashrc die Variable TERM zu setzen. Ca. in Zeile 32 steht etwas von "set a fancy prompt", darunter schreibt man
TERM='xterm-color'
Dann bekommt man mal einen farbigen Prompt. Wer's gerne noch bunter hat und die aktuelle Zeit im Prompt hätte, kann ca. in Zeile 64 (nach der Abfrage, ob color_prompt auf "yes" steht) den Inhalt dieser Datei hinkopieren und die bestehende Zuweisung zu PS1 auskommentieren. Der nächste Schritt wäre im Terminal unter Edit | Preferences / Appearance im Drop-Down "Background" auf "Transparent background" zu stellen. Ein guter Wert für Transparence ist 0,9.
Nicht verschwindende Symbolleiste
Die untere Symbolleiste erscheint, wenn man mit der Maus hinfährt und verschwindet, wenn man sie verlässt. Das ist vor allem dann lästig, wenn man neue Elemente hinzufügen möchte. Aber Abhilfe ist leicht: rechte Maustaste in den leeren Bereich, "Panel", "Panel Preferences...", und "Automatically show and hide the panel" abklicken. Evtl. auch unterhalb die Größe anpassen, denn standardmäßig ist das Panel sehr groß.
Vernünftige Tastaturkürzel
Standardmäßig schaltet man mit Strg+Fxx zwischen den Arbeitsflächen um. Meines Erachtens sollten Strg- und Alt-Tastenkombinationen Anwendungen vorbehalten sein. Außerdem ist Strg+F4 in den meisten MDI-Programmen "Fenter schließen". Das funktioniert dann nicht mehr. Meine Einstellungen zum Fensterwechseln verwenden statt der Strg-Taste die Windows-Taste, damit sollte es keine Konflikte geben. Die Datei kann hier heruntergeladen werden und muss in ~/.gconf/xfce4/xfconf/xfce-perchannel-xml/ (bis Xubuntu 11.10 bzw. XFCE 4.6) bzw. in /.config/xfce4/xfconf/xfce-perchannel-xml (ab Xubuntu 12.04 bzw. XFCE 4.8) abgelegt werden.
"dir" macht, was es soll
Zwar ist bei vielen Linux-Distributionen "dir" auf "ls" gemappt, aber das macht ja nicht das gleiche wie "dir" unter DOS und Windows. Aber dieses Problem ist schnell behoben. Dazu legt man im Home-Verzeichnis eine Datei namens .bash_aliases an und schreibt dort
alias dir='ls -lh --time-style=long-iso' alias adir='ls -lha --time-style=long-iso'
rein. "dir" verhält sich im Prinzip wie unter Windows, "adir" zeigt außerdem noch alle versteckten Dateien an (analog zu "dir /ah").
Schwarzer Bildschirm nach Stand-By
Neu in Xubuntu 14.04: Wenn man das Notebook in den Stand-By-Modus begibt und es dann wieder aufwacht, hat man nur einen schwarzen Bildschirm.
Lösung: Man belegt schon vorher eine Tastenkombination (z.B. Win+X) mit dem Befehl
xrandr --output LVDS1 --mode 1024x600 --pos 0x0 --rotate normal
und drückt Win+X, wenn der Bildschirm schwarz ist.
Vermeidung: Nicht einfach den Notebookdeckel schließen, sondern aus dem Sitzungsmenü "Bereitschaft" auswählen, warten bis das Gerät im Stand-By ist und dann erst den Deckel schließen.